Punktwertung ab 2024 mit neuer Formel

Langsame Teilnehmer, die bisher aus der Wertung fielen, können nun Punkte erzielen

Ab 2024 gilt eine neue Formel. Die Null-Punkte-Grenze liegt nun beim 2,5-Fachen der durchschnittlichen Siegerzeit tds und nicht mehr beim 2,2-Fachen. Damit können nun auch langsame Teilnehmer, die bisher aus der Wertung fielen, Punkte erzielen.

Die Punkte werden für jeden Lauf wie folgt errechnet:

P = 500 – 200 t/tds (t = Laufzeit; tds = durchschnittl. Siegerzeit der letzten Jahre)

Die für das Jahr 2024 maßgeblichen Basiszeiten tds sind wie folgt:

  tds 2024 *) Laufzeit 0 Punkte **)
Donnersberglauf 27:35 1:08:57
Nanstein-Berglauf 25:11 1:02:57
Rietburg-Berglauf 32:00 1:20:00
Bad Dürkheimer Berglauf 34:07 1:25:17
Potzberg-Berglauf 29:32 1:13:50
Kalmit-Berglauf 31:42 1:19:15

*) Durchschnittliche Siegerzeiten der letzten 10 Läufe. Bei Erreichen dieser Zeit ergibt die Formel 300 Punkte.
**) Die 0-Punkte-Grenze liegt beim 2,5-Fachen der durchschnittlichen Siegerzeit tds und entspricht in etwa den Zeitlimits der einzelnen Läufe.

Grundlage der Punktwertung ist die durchschnittliche Siegerzeit auf der jeweiligen Laufstrecke, berechnet als Mittelwert aus den vergangenen 10 Läufen auf exakt der gleichen Strecke. Falls es bei einer Veranstaltung zu einer Streckenveränderung kommt, wird die aktuelle Siegerzeit in die Formel eingesetzt.

Punktwertungssystem (seit 2019)

Anpassung des bisherigen Systems: Kopplung an die aktuelle Siegerzeit entfällt

Unser Punktwertungssystem (siehe unten) hat sich über mehr als 30 Jahre, bei uns und anderswo, prinzipiell bewährt. Es besaß aber eine Schwäche: die Kopplung an die Siegerzeit des Tagessiegers. War nämlich bei einem Lauf die Siegerzeit außergewöhnlich gut, bekamen alle Läufer hinter dem Sieger weniger Punkte als üblich. Und bei einem anderen Lauf mit einer deutlich schwächeren Siegerzeit gab es für alle mehr Punkte als üblich.

Nach mehr als 20 Jahren Pfälzer Berglauf-Pokal und der Erfahrung mit inzwischen zahlreichen Läufen auf gleichen Strecken bei den einzelnen Veranstaltungen haben wir eine Anpassung des Wertungssystems vorgenommen, die zu mehr Gerechtigkeit und weniger Wettbewerbsverzerrung sowie zu mehr Wettbewerb und Spannung an der Spitze beiträgt.

Anstelle der aktuellen Siegerzeit wird seit 2019 bei jedem Lauf eine durchschnittliche Siegerzeit in die Formel eingesetzt. Diese durchschnittliche Siegerzeit wird als Mittelwert aus den Läufen der vergangenen Jahre auf exakt der gleichen Strecke berechnet.

Die Punkte werden für jeden Lauf wie folgt errechnet:

P = 550 – 250 t/tds (t = Laufzeit; tds = durchschnittliche Siegerzeit)
 

Für die Berechnung der Punkte im Jahr 2023 gelten die folgenden Basiszeiten (Vorjahreszeiten zum Vergleich):

tds in Minuten 2019 2020 2022 2023
Donnersberglauf 27:27 27:32 27:40 27:38
Nanstein-Berglauf 24:54 24:51 24:49 25:01
Rietburg-Berglauf 32:17 32:18 32:18 32:10
Bad Dürkheimer Berglauf 34:09 34:04 33:51 33:57
Potzberg-Berglauf 29:28 29:23 29:23 29:21
Kalmit-Berglauf 31:08 31:08 31:08 ts *)

Dies sind die durchschnittlichen Siegerzeiten der letzten 10 Läufe auf der gleichen Strecke.
*) Wegen Streckenänderung gegenüber den Vorjahren gilt hier die aktuelle Siegerzeit

Für den Sieger ergibt sich eine Punktzahl, die leicht über oder unter 300 liegen kann, je nachdem, ob er schneller oder langsamer als im Durchschnitt der vergangenen Jahre gelaufen ist. Das bedeutet auch: Nach vier Siegen ist das Rennen um den Pokal noch nicht automatisch entschieden. Denn es kommt nun auch auf die Qualität der Siege an. Es kann nun also an der Spitze spannender werden als früher. Für jeden einzelnen Läufer bedeutet es mehr Gerechtigkeit, da nun sein Punktergebnis seine tatsächliche Leistung besser widerspiegelt.

Erläuterung des Punktwertungssystems (bis 2018)

Die Wertung erfolgt nach Punkten, die für jeden Lauf wie folgt errechnet werden:

P = 550 – 250 t/ts (t = Laufzeit; ts = Siegerzeit).
Für den Sieger (t = ts) ergibt sich die Punktzahl 300.

Wer seine Punkte auf dem Taschenrechner nach dieser Formel selbst errechnen möchte, muss nur beachten, dass die Laufzeit im Dezimalsystem eingegeben werden muss. Beispiel: 37:15 Minuten sind im Dezimalsystem 37,25 Minuten (15/60 = 0,25)

Diese Formel bewertet die Leistung der Läufer nach ihrem Zeitabstand auf den Sieger in linearer Weise. Dabei wird die Dauer des Wettkampfes berücksichtigt. Das bedeutet: Bei einem Lauf von 30 Minuten Dauer (Siegerzeit) gibt es bei einem Rückstand von 6 Minuten die gleichen Punkte wie bei einem 12-Minuten-Rückstand auf eine Siegerzeit von 60 Minuten. Die Null-Punkte-Grenze liegt bei dieser Formel beim 2,2-Fachen der Siegerzeit. Damit bekommen nach langjähriger Erfahrung in den meisten Fällen auch die Letzten noch Punkte. (Zur Veranschaulichung: Bei einem 10-km-Lauf mit einer Siegerzeit von 32 Minuten läge die Null-Punkte-Grenze bei 32 x 2,2 = 70,4 Minuten, also bei 1:10:24 Stunden.)

Dies ist derzeit das gerechteste und dabei einfachste System, um Läufe unterschiedlicher Charakteristik und mit unterschiedlichen Laufzeiten miteinander zu vergleichen. Denn die Laufzeiten einfach zu addieren, würde zu großen Ungerechtigkeiten führen. Und nur die Platzierung zu bewerten, ist sportlich äußerst fragwürdig. Ein gewisser Schwachpunkt ist die Kopplung an die Siegerzeit. Ist nämlich bei einem Lauf die Siegerzeit außergewöhnlich gut, bekommen alle Läufer hinter dem Sieger weniger Punkte als üblich. Und bei einem anderen Lauf mit einer schwachen Siegerzeit gibt es für alle außer dem Sieger mehr Punkte als üblich.

Um derartige Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, wurde ab 2019 eine Anpassung vorgenommen und statt der tagesaktuellen Siegerzeit der Durchschnittswert der Siegerzeiten der letzten Jahre zugrunde gelegt.

Für Frauen eigene Wertung?

Für Frauen gibt es grundsätzlich keine eigene Wertung, sondern auch die Frauen werden an der Siegerzeit der Männer gemessen. Der Grund liegt auf der Hand: Der Frauenanteil liegt bei nur 20-25%, und auch die Leistungsdichte ist bei den Frauen erfahrungsgemäß meist geringer als bei den Männern. Wenn bei den Männern mal der Favorit nicht antritt, dann gewinnt ein anderer mit einer Zeit, die oft nicht weit von der üblichen Siegerzeit entfernt ist. Dies ist bei den Frauen häufig anders. Wegen der meistens deutlich geringeren Anzahl von Elite-Läuferinnen innerhalb eines Wettbewerbs (im Vergleich zu den Männern) würde eine eigene Frauenwertung eventuell zu Wettbewerbsverzerrungen führen. Wenn nämlich einmal die „übliche“ Siegerin nicht anträte und bei weiterer Abwesenheit anderer eine sonst deutlich hinter der Spitze liegende Frau als Siegerin 300 Punkte bekäme und alle weiteren Frauen bei diesem Lauf ebenfalls deutlich höhere Punkte als sonst kassierten, würden die Abwesenden bestraft. Deshalb hat der Urheber dieser Formel und dieses Wertungssystems von Anfang an eine eigene Frauenwertung ausgeschlossen. Es wäre also verfehlt, aus Gründen der Gleichstellung der Frauen eine eigene Frauenwertung zu fordern. Es gibt Beispiele aus der Vergangenheit, in der genau diese vorhergesagten Wettbewerbsverzerrungen eingetreten sind. (Andere Veranstalter, die diese Formel verwenden, sollten dies berücksichtigen.)

Dieses Wertungssystem hat sich Henning Schneehage, LC Bad Dürkheim, im Jahr 1989 ausgedacht, weil das bis dahin verwendete Wertungssystem beim Deutschen Berglauf-Pokal zu irregulären Ergebnissen geführt hatte. Der DLV übernahm die Formel ab 1990 für den damaligen Deutschen Berglauf-Pokal. Ebenso wird die Formel seit 1990 beim Schwarzwald-Berglauf-Pokal verwendet, von 1992 an auch beim Bayerischen Berglauf-Pokal sowie einige Jahre beim Drei-Flüsse-Cup (Jagst, Kocher, Neckar), in der Pfalz seit 1998 beim Pfälzer Berglauf-Pokal, seit 2006 beim Laufladen-Cup Westpfalz und seit 2012 beim Wasgau-(Trailrunning)Cup. Der Salomon GORE TEX Trailrunning-Cup der Jahre 2008 bis 2013 sowie der Saarländische Berglaufcup (2011 bis 2013) wurden ebenfalls nach dieser Formel gewertet. (Falls jemandem eine weitere Verwendung bekannt ist, würde sich der Autor dieser Zeilen über eine Mitteilung über „Kontakt“ freuen.)